Meine erste Seminarwoche im FSJ 2020/2021

Meine erste Seminarwoche (07.09.2020 – 11.09.2020)

…von Marie aus der Seminargruppe 1

 

TAG 1

Wir trafen uns alle um 11 Uhr am Hauptbahnhof in Chemnitz, um unsere Reise gemeinsam zu starten. Alle waren sehr aufgeregt, da es für viele zum ersten Mal etwas anderes war. Kein Schulalltag, keine Klassenarbeiten, aber dafür das erste Gehalt. Aber für viele begann die Reise schon eher; mit der Hinfahrt via Zug, Straßenbahn, Bus oder Auto zum Treffpunkt am Hauptbahnhof Chemnitz.

Nun hieß es warten und warten….und warten… aber kein Bus, welcher uns zur Jugendherberge Hormersdorf fahren sollte, erschien. Die eineinhalb Stunden warten waren ein echter Stimmungskiller. Aber immerhin regte uns diese freie Zeit dazu an, sich miteinander zu unterhalten und kennenzulernen.

Dann ging es endlich weiter! Auf zur Jugendherberge!

Die Jugendherberge befand sich mitten im Wald und war recht groß. Viele waren sehr überrascht über die Unterkunft, aber manche kannten sie schon aus vorherigen Klassenfahrten. Nach dem Mittagessen wurden die Zimmer verteilt und dann würde auch schon das Programm losgehen. Die Zimmer waren recht klein, aber groß genug, um eine schöne gemeinsame Woche zu verbringen.

Der erste Programmpunkt für die Seminarwoche war die Anfertigung einer Collage bezüglich unserer Lebenswege. Dafür gingen wir in den Wald, um uns passende Gegenstände aus Naturmaterialien herauszusuchen.

Anfangs waren alle recht schüchtern…bis auf zwei oder drei kannte sich ja auch niemand, aber wir alle wussten, dass sich dies spätestens Ende der Woche ändern sollte.

 

TAG 2 

Am Vormittag wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe für „Nähe und Distanz“ und eine für „Arbeitsrecht“. Anschließend wurden die Gruppen getauscht. Nach dem Mittag begaben wir uns auf den Weg zu einer Schatzsuche. Die Schatzsuche hat am meisten Spaß gemacht. Man musste als Team arbeiten und lernte sich dadurch auch gleich viel besser kennen. Mit einem Kompass und einer Karte wurden wir in den Wald geschickt, um Hinweise und natürlich den Schatz zu finden. Der Schatz war zwar recht klein, aber schön: Ein Getränk und Gummibärchen. Nach knapp drei Stunden waren wir wieder in der Jugendherberge und ließen den Abend mit dem Film „Me too“ ausklingen. Der Film überraschte, schockierte aber den ein oder anderen auch, da in dem Film gezeigt wird, wie Menschen mit Behinderung heute noch ausgegrenzt werden. Dennoch hatte der Film ein berührendes Ende und auch im Plenum sagten viele, dass ihnen der Film sehr gut gefallen hat.

 

TAG 3 

Morgens wurden wir, wie auch am Vortag, in zwei Gruppen geteilt, diesmal aber in eine Pädagogik- und eine Pflege-Gruppe. Hierbei wurden die Gruppen nach den jeweiligen Seminaren nicht getauscht. Kurz vor dem Mittagessen wurden wir noch über unsere Aufsichtspflicht in der Einsatzstelle aufgeklärt und wie wir uns am besten verhalten. Nach einem Methodenseminar zur künftigen Seminargestaltung gingen wir zur Abwechslung nach draußen und spielten Wikingerschach als Turnier. Die Teamnamen waren allesamt recht einfallsreich und besonders. Man kann behaupten, dass dadurch auch das letzte Eis gebrochen wurde. Für viele war es das erste Mal, dass sie dieses Spiel gespielt haben. Trotzdem hat sich jeder gut angestellt. Hierbei festigten sich auch Gruppierungen und Freundschaften. Die anfängliche Angst wie „Was, wenn die mich nicht mögen?“ oder „Was, wenn ich keinen Anschluss finde?“ war schnell verschwunden und alle hatten Freude am Turnier. Der Abend wurde ruhig mit kreativem Arbeiten beendet. Unsere FSJ-Tagebücher nahmen langsam Gestalt an. Auch beim Gestalten wurde heiter geredet und diskutiert. Man begann sich besser und besser zu verstehen.

 

 

TAG 4 

Am vorletzten Tag haben wir viel für die zukünftigen Seminarwochen geplant und vorbereitet, die einzelnen Vorbereitungsgruppen gebildet, Ideen und Vorschläge für Themen in der Seminarwoche gesucht und eine Art Stundenplan für eine jeweilige Seminarwoche kreiert. Nach der Vorstellung der einzelnen Wochenpläne wurden Seminarsprecher und Stellvertreter unserer Gruppe gewählt. Hierbei herrschte erst wieder die anfängliche Stille, aber nach und nach trauten sich immer mehr, etwas zu sagen.

Der Abend wurde dann gemeinsam beim Grillen mit einem wärmenden Lagerfeuer beendet. Auch hier herrschte eine angenehme Atmosphäre und es wurde viel über die Einsatzstellen gesprochen und man lernte sich persönlich besser kennen und befreundete sich. Gegen 22 Uhr wurde das Lagerfeuer ausgelöscht, da es vielen zu kalt wurde und deshalb manche auch schon in die Jugendherberge gegangen waren.

 

TAG 5

Der letzte Tag wurde für das Zimmer aufräumen und weiteres Organisatorisches sowie auch einen Rückblick zur Seminarwoche genutzt. Nach der Schlüsselabgabe machten wir noch ein Gruppenfoto und begaben uns dann in den Bus, welcher uns zurück nach Chemnitz brachte.

Mit einem lachenden und einem trauernden Auge verließen wir den Bus. Lachend, wegen der schönen Zeit und den witzigen Momenten, aber auch der Vorfreude auf zu Hause und weinend, weil die nächste Seminarwoche noch lange entfernt ist und es noch dauern würde bis man die ein oder andere Bekanntschaft wiedersehen würde. Von dort aus gingen wir vorerst wieder getrennte Wege, aber wir würden uns alle wieder sehen – sei es auf Arbeit, bei der nächsten Seminarwoche oder auch privat.

Alles in allem lässt sich sagen, dass die erste Seminarwoche gut gelungen ist und wir uns alle auf die zukünftigen Seminarwochen freuen können.