„Mein FSJ“ – Resümees aus dem Freiwilligen Sozialen Jahr 2019/2020 Teil 3

Heute bekommt ihr einen Rückblick auf das Freiwillige Soziale Jahr von Nancy. Sie absolvierte ihr FSJ von März bis August 2020 in der Helios Klinik in Leisnig.

„Als ich 2017 mein Abitur in der Tasche hatte, war für mich ziemlich schnell klar, was ich machen möchte: Grundschullehramt studieren. Ich dachte, ich wüsste, wer ich bin, was ich will und welchen Beruf ich später einmal ausüben möchte. Leider musste ich feststellen, dass dem nicht so war. Nach über zwei Jahren fast reinen Studiums fingen wir an, selbst zu unterrichten und das machte mir einfach keinen Spaß. Nach langem Überlegen führte ich das Studium nicht fort und stand das erste Mal in meinem Leben vor der Frage: „Und was jetzt?“ Von Freunden hörte ich von der Möglichkeit ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren und die Idee gefiel mir. Da ich im Februar mit meinem Studium aufhörte, fing ich dann also im März 2020 mein FSJ in der Helios Klinik Leisnig, Abteilung Chirurgische Ambulanz, an, mit dem Ziel, eine neue Orientierung zu finden.

Dort sind an drei Tagen in der Woche Sprechstunden, in denen die andere FSJ-lerin und ich uns mit um die Patienten kümmern. Wir geben am PC ihre Daten ein, machen Durchblutungsmessungen der Beine, Wunddokumentation, reichen Verbandsmaterial, verbinden selbst und säubern die Zimmer nach jedem Patienten. Wir versuchen uns außerdem mit den Patienten zu unterhalten sowie Fragen zu beantworten. Am Ende jedes Sprechstundentages muss das unsterile Besteck eingesammelt und zur Abholung gebracht und alle Räume ein letztes Mal gesäubert werden. An den Tagen, an denen keine Sprechstunde ist (Dienstag und Donnerstag), werden von uns die verbrauchten Materialien (Verbände, Wundauflagen, Kanülen,…) aufgefüllt. Ist ein Material nicht mehr oder kaum noch im Lager verfügbar, müssen wir dieses bestellen. Des Weiteren schreiben wir Rezepte, hängen Mails Wunddokumentationen an, machen Botengänge und bestücken Aufklärungs- und Befundmappen. Ich wurde sehr gut in das dort eingespielte Team aufgenommen und fühle mich auch sehr wohl.

Nie hätte ich gedacht, in einem halben Jahr so viel zu lernen, wie in diesem. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, ich habe noch nie in so kurzer Zeit so viel gelernt. Und damit meine ich nicht nur die Arbeit, sondern auch mich selbst. Insgesamt bin ich viel offener und selbstbewusster geworden und habe eine neue Orientierung gefunden, von der ich Angst hatte, sie nie zu finden. Nach meinem FSJ beginne ich die Ausbildung zur Gesundheits- und Pflegefachfrau in der Klinik und mit dieser Entscheidung bin ich sehr zufrieden. Was danach kommt, weiß ich jetzt noch nicht, aber ich möchte mich in diese Richtung auf jeden Fall weiterbilden und vielleicht noch einmal studieren.

Es ist überhaupt nicht schlimm, nicht zu wissen, was man möchte, vor allem nicht nach dem Schulabschluss. Woher auch? Wir kennen ja nur die Schule, aber wissen oft nicht, wer wir eigentlich sind und das müssen wir auch nicht, denn wir haben jede Menge Zeit das herauszufinden. Diese Möglichkeit hat mir das FSJ gegeben und dafür bin ich sehr dankbar.

Ich kann es zu 100 % weiterempfehlen.“

 

Und wenn du jetzt denkst: „Mensch, das wäre doch auch was für mich!“, dann melde dich bei uns. Ein Einstieg ins FSJ ist jederzeit möglich, freie Einsatzstellen stehen auch heute noch zur Verfügung.

…weitere Erfahrungsberichte von jungen Menschen, die bereits ein Freiwilliges Soziales Jahr geleistet haben, folgen in den nächsten Wochen.

Das Team vom Bereich „Mensch für Mensch“